Abkürzungen

Regeln | Technische Hinweise - DDIC-Schlüsselwörter | Beispiele für das DDIC

English Version

Wenn freie Texte, z.B. in Dialogfenstern, bei Feldbezeichnern im Arbeitsgebiet, bei Einträgen in der Menüleiste oder in Aktionsmenüs und bei Funktionstastenbezeichnungen verwendet werden, kann es notwendig werden, Wörter und Texte abzukürzen. Dies sollte nach den folgenden Regeln geschehen, die sich an den Abkürzungsregeln des Dudens orientieren.

 

Regeln

Verwendung von Abkürzungen

Sie sollten keine Abkürzungen verwenden, wenn genügend Platz zur Verfügung steht oder der Benutzer nur selten auf dieses Bild kommt.

Verwendung bekannter Abkürzungen

Wenn es bereits eine allgemein bekannte Abkürzung für ein Wort gibt, verwenden Sie diese. Verwenden Sie nur solche Abkürzungen verwenden, von denen Sie sicher sind, daß Benutzer sie schnell erkennen.

Verwenden Sie nach Möglichkeit keine einbuchstabigen Abkürzungen.

Beispiel

Gut: Dr.; So.; mind.; DM

Schlecht: Dktr; Snntag; mndstns; Deu. Mark

Erläuterung: Dem Benutzer bekannte Abkürzungen entstammen meist der Arbeitsaufgabe oder der Alltagssprache des Benutzers und nicht dem EDV- oder SAP-Jargon. Entwickeln Sie Abkürzungen in Zusammenarbeit mit den Benutzern.

Bildung einer neuen Abkürzung

Wenn es keine bereits allgemein eingeführte Abkürzung gibt, können Wörter mit Hilfe der folgenden Regeln abgekürzt werden. Eine eher genannte Abkürzungsregel besitzt eine höhere Priorität.

1. Weglassen des Wortrestes

Abkürzungen für einzelne Wörter sollten nach Möglichkeit durch Weglassen des Wortrestes gebildet werden. Bei Menüeinträgen und Funktionstastenbezeichnungen sollte nach Möglichkeit am Ende ein Punkt gesetzt werden.

Begründung: Führt die Auswahl eines Menüeintrags oder einer Funktionstaste auf ein Dialogfenster, so ist dies an drei Punkten zu erkennen, die an die Funktionsbezeichnung angehängt werden. Die Abkürzung einer Funktionsbezeichnung ist daher an diesen Stellen nur eindeutig zu erkennen, wenn mit dem Punkt für die Abkürzung vier Punkte angefügt sind.

Im Falle einer Tabellenspaltenüberschrift sollte der Punkt möglichst auch gesetzt werden.

Beispiel

  • aus "Abkürzung" wird "Abk."
  • aus "Termin" wird "Term."
  • aus "Kosten" wird "Kost."

2. Entfernen von Vokalen

Vokale sollten nur dann entfernt werden, wenn kein sinnvolles Wortfragment gebildet werden kann. Es sollten die Vokale weggelassen werden, die die Aussprache des Wortes nicht sehr beeinflussen (z.B. Mnge für Menge, da das "n" als "än" gesprochen wird).

Beispiel

  • aus "Beschäftigung" wird "Bschft."
  • aus "Gruppe" wird "Grp."

3. Bilden eines Akronyms

Akronyme (künstlich geschaffene neue Begriffe, die sich aus den Anfangsbuchstaben der Wortteile bzw. einzelner Wörter zusammensetzen) sollten nur dann gebildet werden, wenn dies der Anwendungsbereich bereits nahelegt (z.B. WE für Wareneingang im Einkauf) oder wenn dies für Tabellenspaltenüberschriften erforderlich ist.

Werden Akronyme gebildet, so sollten sie für einen Anwendungsbereich in einer Liste aufgenommen werden. Diese Liste muß fortgeschrieben werden und regelmäßig an Nachbaranwendungen verteilt werden. Gebildete Akronyme sollten immer für andere Abkürzungen, die den gleichen Wortteil enthalten, verwendet werden.

Beispiel

  • aus "Postleitzahl" wird "PLZ"
  • aus "Rechnungseingang" wird "RE"
  • aus "Einzelposten" wird "EP"

Hinweis: Ein abschließender Punkt wird nie gesetzt, wenn der letzte Buchstabe eines Wortes in der Abkürzung enthalten ist.

  • Aus "Nummer" wird "Nr". In der Regel taucht der Wortteil "Nummer" jedoch gar nicht mehr im Feldbezeichner auf. Ausnahme: "Personalnummer", abgekürzt z.B. "Personalnr".

Abkürzen zusammengesetzter Worte

Es gelten die Regeln zur Bildung einer neuen Abkürzung.

Die einzelnen Wortteile werden ohne Punkt zusammengeschrieben. Jeder neue Wortteil fängt genau dann mit einem Großbuchstaben an, wenn der vorherige Wortteil abgekürzt wurde.

Beispiel

  • aus "Beginndatum" wird "BegDatum"
  • aus "Bewegungsart" wird "BewegArt"
  • aus "Toleranzschlüssel" wird "TolSchl."
  • aus "Objektgruppennummer" wird "ObjktGrp."

Abkürzen mehrerer Wörter

Gehen Sie beim Abkürzen mehrerer Worte folgendermaßen vor:

Schritt 1

Falls das vorherige Wort nach der Regel "Wortrest weglassen" abgekürzt wurde, sollte es mit einem Punkt abgeschlossen werden und, falls genügend Platz vorhanden ist, von einem Leerzeichen gefolgt werden.

Beispiel

  • aus "Fester Lieferant" wird "Fest. Lieferant"
    hilfsweise auch "Fest.Lieferant"
  • aus "Nächstes Objekt" wird "Nächst. Objekt"
    hilfsweise auch "Nächst.Objekt"
  • aus "Fixer Kapazitätsbedarf" wird "Fix. KapBed."
    hilfsweise auch "Fix.KapBed."

Schritt 2

Falls der letzte Buchstabe des Wortes geschrieben wurde, wird ein Leerzeichen zwischen die Wörter gesetzt.

Beispiel

  • aus "Charge neu anlegen" wird "Chrge neu anl."
  • aus "Fester Lieferant" wird "Fester Lief."

Schritt 3

Falls das zweite oder ein folgendes Wort kleingeschrieben wird, bleibt die Kleinschreibung erhalten.

Beispiel

  • aus "Termin fix" wird "Term.fix"

Auswahl aus mehreren Wörtern

Betrachtet man die Kurzbeschreibungen im DDIC, findet man auch ganze Phrasen, wie z.B. Fixer maschinenbezogener Kapazitätsbedarf in Stunden. Für die Abkürzung sollten nur die sinntragenden Wörter ausgewählt werden. Evtl. ist eine Umstellung der Wörter erforderlich, um sinnvoll abkürzen zu können. Für die Bildung der Abkürzungen gelten die Regeln von 1. bis 3.

Beispiel

  • aus "Fixer maschinenbezogener Kapazitätsbedarf in Stunden" wird "Masch.fix" oder auch "Masch. fix"

Zusammengesetzte Wörter

Bei unterschiedlichen Abkürzungen von Wörtern, die aus mehr als zwei Wortteilen bestehen, sollte darauf geachtet werden, daß einzelne Wortteile nicht ganz wegfallen. Sonst könnte der Eindruck entstehen, daß zwei unterschiedliche Dinge gemeint sind. Wird "Mindestbestellmenge" einmal mit "MindMenge", ein andermal mit "MindBestMenge" abgekürzt, kann eine solche Situation auftreten. Besser ist es, wie folgt abzukürzen: "MinBMnge" und "MindBestMenge", dann ist der Wortteil "Bestell" immer eingeschlossen.

Akronym mit Bindestrich

Wird bei zusammengesetzten Wörtern ein Teil der Wortbestandteile durch ein Akronym ersetzt, dann sollte dieses Akronym durch einen Bindestrich mit dem folgenden Wortteil verbunden werden.

Beispiel

  • aus "Kreditoreneinzelposten" wird "Kreditoren-EP" bzw. "Kred-EP"
  • aus "Rechnungseingangsmenge" wird "RE-Menge" oder auch "RechnEingMenge"

Quasi-natürliche Abkürzungen

Im Deutschen gibt es viele Wörter, die z.B. auf "ung", "en", "ig", "tum", "sal", "schaft", "lein", "ling", "nis", "keit" und "heit" enden. Beginnt die Endsilbe mit einem Vokal, wird das Wort vor diesem Vokal abgeschnitten, beginnt die Endsilbe mit einem Konsonanten, wird nach diesem Konsonanten abgeschnitten.

Beispiel

  • aus "Gleichung" wird "Gleich."
    aber aus "Gleichnis" wird "Gleichn."
  • aus "Tätigkeit" wird "Tätigk."
    aber Achtung: aus "Bürgerschaft" wird "Bürgersch."

 

Technische Hinweise - DDIC-Schlüsselwörter

Im DDIC sind vier Feldbezeichner unterschiedlicher Länge bereits vorgegeben:

  • Schlüsselwörter kurz, Länge 10 (Feldbezeichner)
  • Schlüsselwörter mittel, Länge 15 (Feldbezeichner)
  • Schlüsselwörter lang, Länge 20 (Feldbezeichner)
  • Überschrift, maximale Länge 55 (Tabellenüberschriften)

Feldbezeichner für Tabellenüberschriften werden unter Überschrift eingetragen. Die Länge der Überschrift bestimmt sich aus der Länge des Ausgabefeldes.

Feldbezeichner vor Ein-/Ausgabefeldern werden unter Schlüsselwörtern eingetragen. Als Grundregel gilt, daß die eingetragenen Wörter immer 2 Buchstaben kürzer sein sollten als die angezeigte bzw. eingetragene Länge. Dabei sollten die vorgeschlagenen Längen nach Möglichkeit verwendet werden, um die Übersetzung zu erleichtern.

Die Differenz zwischen der im DDIC eingetragenen Länge und der Länge des Feldbezeichners selbst darf in solchen Fällen kleiner 2 sein, wenn das deutsche Wort dadurch ausgeschrieben werden kann und keine sinnvolle Abkürzung um zwei Buchstaben möglich wäre (wird insbesondere bei den 10 stelligen Schlüsselwörtern vorkommen).

 

Beispiele für das DDIC

Die folgenden Beispiele sind in der DDIC-Reihenfolge aufgeführt. Hier können Feldbezeichner in vier verschiedenen Längen definiert werden: kurz - mittel - lang - Überschrift (s. Techn. Hinweise). In Klammern dahinter steht die Länge des Ausgabefeldes.

  • Bewegungsart (Bestandsführung): BewegArt (10), Bewegungsart (20), Bewegungsart (15), BwArt (5)
  • Objektgruppennummer: ObjGrp. (10), Objektgruppe (20), ObjGruppe (15), ObjGrp. (7)
  • Fester Lieferant: Fst.Lief. (10), Fester Lieferant (20), Fest.Lieferant (15), F.Li. (6)
  • Fixer personenbezogener Kapazitätsbedarf in Stunden: Pers.fix (10), Personal fix (20), Personal fix (15), P.fix (5)
  • Rechnungseingangsmenge: RE-Menge (10), RechnEingMenge (20), RE-Menge (15), RE-Me. (6)
  • Toleranzschlüssel: TolSchl. (10), Toleranzschlüssel (20), TolSchlüssel (15), Tol. (4)
  • Formelnummer Einzelkalkulation: Formelnr (10)), Formelnummer (20), Formelnummer (15), FNr (3)
  • Beschäftigungsabweichung auf Auftrag: BschAbw. (10), BeschAbw. Auftrag (20), BschAbw.Auft. (15), BAbwA. (7) oder bei Platzmangel BAbwA (6), d.h. der Endpunkt darf bei Überschriften auch weggelassen werden.
  • Anzahl Preiskomponenten Anz.PrK. (10), Anz.Preiskomp. (20), Anz.Preiskmp. (15), PK (2)

 

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Source:  SAP Reference Lists